Implantat-Infos

Hier einige Implantat-Infos für Patienten: Zahnimplantate sind eine tolle Sache. Für viele Patienten, aber auch für die Hersteller -diese verdienen viel Geld damit. Inzwischen wird oft geworben auch in dieser Branche. Das gefällt nicht jedem, läßt sich aber nicht ändern. Einerseits sollen die Patienten wissen, dass und wo es Spezialisten für Implantatbehandlungen gibt. Diese Implantat-Infos sind sicher sinnvoll.

Andererseits wird oft auch mit ‚kernigen‘ Aussagen, die oft von Werbeagenturen stammen, versucht, Patienten zum Produkt X oder der Praxis Y zu leiten. Hier gibt es Licht und Schatten. Weiter unten auf dieser Seite haben wir Ihnen einige Implantat-Infos zusammengestellt. Mit einer über 30-jährigen Implantat-Erfahrung und auf der Basis einer langjährigen Uni-Tätigkeit stellen wir Ihnen dar, wie wir zu den wichtigesten ‚Werbe-Behandlungen‘ mit Implantaten stehen.

Wir hoffe, Ihnen so die Orientierung und den Umgang mit verschiedenen Implantat-Infos erleichtern zu können.

Keramikimplantate

Heute wird viel geworben mit ästhetischen Bildern weißer Zahnimplantate. Sie seien ‚innovativ‘, ‚bioverträglicher‘ uvm.

Realität: Keramikimplantate sind nicht neu. Wir haben sie bereits vor über 30 Jahren getestet. Sie heilen ein und funktionieren auch. Aber: der Werkstoff altert, es entstehen Mikrorisse und viele unsere Keramikimplantate sind damals gebrochen. Es war nicht sehr angenehm für die Patienten wie für uns Behandler, diese Implantatreste operativ zu entfernen.

Heutige Keramiken sind verbessert und fester. Aber ob sie 10, 20, 30 Jahre ‚durchhalten‘, das kann noch niemand sagen. Wir möchten unsere Patienten diesem ‚Test‘ nicht aussetzen und bevorzugen nach wie vor Titanimplantate. Zu diesen gibt es ausreichende Langzeitdaten. Keramikimplantate setzen wir nur auf ausdrücklichen Wunsch ein.

So sehen wir die Sache.

SOFORTIMPLANTATION

Zähne auf Implantaten- SOFORT!

Wär‘ das nicht schön: Eine einzige Sitzung, und alles wäre fertig: Implantate drin, Zähne drauf und los geht’s.

Realität: Die ‚Sofortbelastung‘ von Implantaten ist über 40 Jahre alt. Und sie hat sich nicht durchgesetzt. Warum nur? Besseres setzt sich doch durch. Vielleicht hilft ein Blick auf die Biologie der Implantateinheilung. Bei der OP wird zunächst ’nur‘ eine ‚Schraube‘ in den ‚Werkstoff‘ Kieferknochen eingesschraubt und hält rein technisch. In der Einheilungszeit nimmt diese technische Stabilität ab und neue Knochenzellen wachsen auf die Implantatoberfläche auf. So entsteht langsam eine biologische Stabilität. Leider hat man keine Möglichkeit zu messen, ob die erreichte technische Stabilität in der OP ausreicht, um die Kaukräfte zu tragen. Wenn das nicht gelingt, entstehen Misserfolge.

Wir haben diese Methode ab 1998 ausprobiert. Ja, es funktioniert oft, aber das Risiko ist uns zu hoch für unsere Patienten. Mit der normalen Einheilung erreichen wir seit vielen Jahren Einheilungsraten von über 99%. Und so soll es auch bleiben. Darum machen wir das nur auf ausdrücklichen Wunsch.

So sehen wir die Sache.

Mini-Implantate ohne OP!

Eine OP ohne OP, das wär’s doch! Kleines Spritzchen und dann einfach durch die Schleimhaut ein paar ‚Nägel‘ rein -fertig.

Realität: Ja, man kann ‚transgingival‘ -also ohne operative Eröffnung Implantate einsetzen. Machen wir seit über 20 Jahren, aber nicht sehr oft. Weil man auch eventuelle Probleme eben nicht sieht. Mini-Implantate funktionieren durchaus, aber eine Studie der Uni Greifswald hat schon nach 4 Jahren Misserfolgsraten ergeben, die 3-9 mal höher liegen, als das was wir konventionell erzielen können. Wir schätzen sie als mögliche Alternative für finanziell sehr angespannte Patienten mit einem zahnlosen Kiefer ein.

Statt 4 oder 6 Mini-Implantate setzen wir in einen zahnlosen Unterkiefer lieber zwei ‚richtige‘ Implantate ein. Das funktioniert sehr lange.

So sehen wir die Sache.

Zahnimplantate, Implantate, Zahnersatz

Billig-Implantate

Implantatbehandlungen sind teuer -leider! Da ist die Frage versändlich: geht es nicht auch billiger?

Realität: Bei den inzwischen sehr vielen Herstellern gibt es sehr viel ‚Kopierer‘, die ein etabliertes Implantat einfach nachbauen. Dabei werden manche Details auch mal geändert. Und die Herstellungspräzision kann man nicht überprüfen, sie ist aber sehr wichtig für den Langzeiterfolg. Genauso ist es mit dem Zahnersatz: Lohnkosten in Osteuropa oder China sind nun mal sehr viel niedriger. Aber auch hier gilt: man kann nicht beurteilen, was genau man bekommt -man ‚muss‘ es glauben.

Wir haben nie derartigen Zahnersatz eingesetzt und werden das auch nicht tun. Bei unseren lokalen Dentallabors arbeiten höchst qualifizierte Zahntechnker -da wissen wir, was wir für unsere Patienten bekommen. Sie sind auch oft vor Ort im Behandlungszimmer dabei. In dieser Konsequenz haben wir inzwischen zusätzlich ein eigenes Dentallabor in unsere Praxis integriert. Herr ZTM C. Freihöffer passt hervorragend zu unseren Qualitätsansprüchen und hat die Ergebnissicherheit beim Zahnersatz noch weiter steigern können.

So sehen wir die Sache.